- passieren
- passieren Vsw "geschehen, vorbeigehen, durchgehen" erw. stil. (16. Jh.) mit Adaptionssuffix. Entlehnt aus frz. passer, aus früh-rom. * passare "schreiten", zu l. passus "Schritt", zu l. pandere (passum) "auseinanderbreiten, ausspreizen", einem Kausativum zu l. patēre "offen sein, offenstehen". Dazu passabel "gangbar, annehmbar", Passage "Reise, Durchgang", Passagier "Reisender, Fahrgast", Passant "Fußgänger, Durchreisender", passé "vorbei", passim "im Vorübergehen, an verschiedenen Stellen".Ebenso nndl. passeren, ne. pass, nschw. passera, nnorw. passere. Zu dem verwandten l. patēre "offenstehen" s. Patent; zum Präsens von l. pandere "ausspreizen" s. Expansion. Verbreitet sind vor allem die Ableitungen des tu-Abstraktums l. passus "Schritt": Unmittelbar entlehnt ist Passus und über das Französische Fauxpas; zum abgeleiteten Verbum * passare gehören passen und passieren mit den oben genannten Ableitungen; außerdem Paß1, Paß2, Kompaß, Passepartout, Paßglas und zu einer Spezialbedeutung pesen; eine Weiterbildung in Spaß. Zur germanischen Verwandtschaft s. Faden.✎ Walz, J. A. ZDW 12 (1910), 192;DF 2 (1942), 395-399, 400-403;Ganz (1957), 167f.;Weimann, K.-H. DWEB 2 (1963), 400;Jones (1976), 499-501. französisch l.
Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache. 2013.